Gewerkschaftsfreiheit und Fairness für Fyffes-Beschäftigte – Jetzt Mitmachen!
Der irische Fruchtkonzern Fyffes ist der führende Bananenimporteur in Europa und gehört zu den größten globalen Vermarktern von Ananas und Melonen. Die Make Fruit Fair! – Kampagne fordert von Fyffes, die Arbeitsrechte der Beschäftigten in der gesamten Lieferkette zu garantieren. Machen Sie jetzt mit und senden Sie eine Email an den Vorstandsvorsitzenden Herrn David McCann.
Fyffes – Gravierende Arbeitsrechtsverletzungen in Costa Rica und Honduras
Seit Sommer 2015 haben wir Beweise gesammelt, dass bei Tochterfirmen von Fyffes ernsthafte Verstöße gegen Kernarbeitsnormen vorliegen: ANEXCO in Costa Rica sowie Suragroh und Melon Export SA in Honduras. Dort gibt es viele weibliche Arbeitskräfte, die auf Saisonarbeit angewiesen und daher besonders betroffen sind.
Seit Sommer 2015 haben wir Beweise gesammelt, dass bei Tochterfirmen von Fyffes ernsthafte Verstöße gegen Kernarbeitsnormen vorliegen: ANEXCO in Costa Rica sowie Suragroh und Melon Export SA in Honduras. Dort gibt es viele weibliche Arbeitskräfte, die auf Saisonarbeit angewiesen und daher besonders betroffen sind.
Wir haben folgende Verstöße festgestellt: Mindestlöhne und Beiträge zur Sozialversicherung werden nicht bezahlt, Arbeiter/innen werden gefährlichen Agrarchemikalien ausgesetzt, Gewerkschaftsfreiheit wird versagt und geht einher mit Bedrohungen, Belästigungen und Entlassungen von Gewerkschaftsmitgliedern. Zudem werden Tarifverhandlungen blockiert.
»Sie haben nie an die Sozialversicherung gezahlt. Nun bin ich nicht in der Lage in Rente zu gehen oder mich nach so vielen Jahren auf den Plantagen endlich auszuruhen. Ich muss weiterhin nach Arbeit suchen, um zu überleben.« – Maria Gomez (65), arbeitete fast 30 Jahre lang als Aufseherin bei Melon Export SA.
Im Fall von Suragroh wird Fyffes zur Last gelegt als Mitglied der Britischen »Ethical Trading Initiative« (ETI) den ETI Basis-Code gebrochen zu haben. Fyffes erkennt Gewerkschaften nicht an, zahlt keine existenzsichernden Löhne und lehnt es ab, bei örtlichen Schlichtungen teilzunehmen, um die Missstände zu beseitigen. Die Honduranische Aufsichtsbehörde hat ebenfalls festgestellt, dass Mindestlöhne und gesetzlich festgelegte Zuschüsse nicht gezahlt werden. Außerdem bestätigt ein Bericht des U.S. Department of Labor aus dem Jahr 2015 Vorwürfe, dass Suragroh – neben einer langen Liste von weiteren Verstößen – keine Mindestlöhne zahlte.
Arbeiter/innen sind dazu verpflichtet, ihre Arbeitsausrüstung wie Hacken, Macheten und Schuhe selbst bereitzustellen. Die Kosten hierfür können einen ganzen Wochenlohn betragen.
Zusätzlich sind Arbeiter/innen gefährlichen Chemikalien ausgesetzt, was zur Folge hat, dass viele über Kopfschmerzen, Übelkeit und Fieber klagen. Sie berichten, dass sie nicht oder zu wenig über Vermeidung von und Schutz vor den Gefahren informiert werden. Im Dezember 2015 litten rund 100 Frauen unter Vergiftungen, 14 von ihnen wurden ins Krankenhaus eingeliefert, nachdem sie versehentlich in Windrichtung von versprühten Unkrautvernichtungsmitteln und Chlor an einem angrenzenden Grundstück abgesetzt wurden.
Bei ANEXCO hat es der durch das Arbeitsministeriums Costa Ricas unterstützte Dialog nicht erreicht, Bedingungen und Raum zu schaffen, unter denen die lokalen Gewerkschaften mit der Leitung von ANEXCO und Fyffes verhandeln können. Die lokalen Gewerkschaften berichten von ständiger Nichteinhaltung der Kernarbeitsnormen, die in der Gesetzgebung Costa Ricas verankert sind. Die Rechtsverletzungen bei ANEXCO hatten zu einer im September 2015 von Make Fruit Fair! gestarteten Eilaktion geführt.
Beide Fälle veranschaulichen deutlich, dass Fyffes zusätzlich die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen in dem Punkt bricht, »das Recht der von dem multinationalen Unternehmen beschäftigten Arbeitskräfte zu respektieren, Gewerkschaften und Vertretungsorgane ihrer Wahl zu gründen bzw. ihnen beizutreten«.
»Ich wurde schwanger und Schwangerschaft dulden sie hier nicht.« – Marys Suyapa Gomez, wurde entlassen, nachdem sie 15 Jahre lang für Suragroh gearbeitet hatte.
Zeit, Verantwortung zu übernehmen
Trotz Fyffes‘ Behauptung auf ihrer Website »Und wenn etwas nicht funktioniert, ändern wir es.« übernimmt das Unternehmen keine Verantwortung in Costa Rica und Honduras. Kein Unternehmen, vor allem wenn es sich zu den UN Leitprinzipien zu Wirtschaft und Menschenrechten bekennt, sollte von den entsetzlichen Missachtungen profitieren, unter denen jene am unteren Ende der Wertschöpfungskette leiden.
Wir fordern Fyffes auf sicherzustellen, dass die Leitungen der örtlichen Plantagen
- die Diskriminierung von Gewerkschaftsmitgliedern bei ANEXCO (Costa Rica) und Suragroh (Honduras) beenden
- die Gewerkschaften bei ANEXCO (Costa Rica) und Suragroh (Honduras) anerkennen und Tarifverhandlungen mit ihnen aufnehmen.
Wir fordern, dass die Aktionäre und die verantwortlichen Manager von Fyffes
- ein globales, unternehmensweites, Regelwerk einführen und umsetzen, um die Beachtung der Arbeitnehmer/innenrechte entlang der gesamten Liefer- und Wertschöpfungskette zu garantieren, inklusive dem Recht einer unabhängigen Gewerkschaft beizutreten und durch diese Tarifverhandlungen zu führen.
Machen Sie jetzt mit!